(Möllendorff - Musik mit Vierteltönen) (Moellendorff - Music with Quarter Tones)


English translation ©2001 by Klaus Schmirler
webpage and MIDI-files ©2001 by Joe Monzo

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Schluss

Conclusion

Zum Schluss noch ein kleiner Rückblick auf das wenige bisher in der Vierteltonfrage *praktisch* Erreichte und ein kleiner Ausblick auf das Viele, was hier in Zukunft noch zu schaffen wäre. In conclusion yet another small review of the few *practical* achievements in the quarter tone question, and a small preview of the many things that are left to be achieved in the future.
Der Erste, der mit praktischen Ergebnissen auf den Plan trat, war der bereits erwähnte Herr Dr. Richard H. Stein *). Er gab 1906 als Op. 26 "Zwei Konzertstücke für Violoncello und Klavier" heraus, in denen das Cello einige Vierteltöne, wenn auch nur ad libitum, zu spielen hat. 1909 erschienen diese Stücke dann bei Eisold & Rohkrämer in zweiter Auflage. In einem Vor- und Nachwort dazu verbreitet sich Stein ziemlich ausführlich und in höchst fesselnder Weise über das ganze Problem. Das Nachwort bringt The first man who entered the map with practical results was the already mentioned Dr. Richard H. Stein *). He published "2 Concert-pieces for violoncello and piano" in 1906 as op. 26, where the cello has some quarter-tones to play, even if only ad libitum. In 1909 these pieces appeared in second a edition, then with Eisold & Rohkrämer. In a preface and an epilog to it Stein expatiates on the whole problem in a rather detailed and most fascinating way. The epilog gives
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*) Vielleicht hätte ich hier als Ersten den nun längst verstorbenen Herrn Professor Josef Petzval nennen müssen, der sich schon in den sechziger Jahren bei seinen Vorlesungen an der Wiener Universität eines Instrumentes mit mehr als 12 Stufen bediente. Doch will es mir scheinen, als ob die Bestrebungen dieses originellen Kopfes doch mehr darauf hinausliefen, unser altes System hinsichtlich seiner Reinheit zu verbessern, als es durch neue Tonstufen zu bereichern. Denn auf seinem Klavier (übrigens auch auf seiner "Guitharfe", einem völlig neuen Instrument) konnte man ausser mit 12 auch noch mit 31 Stufen musizieren, so dass hier von *Viertel*tonmusik kaum die Rede gewesen sein dürfte. Ich selbst habe von den Arbeiten dieses musikalisch gebildeten Akustikers, der, nebenbei bemerkt, zuvor als Optiker durch Erfindung des Anastigmaten berühmt geworden war, erst im Januar 1917 gelegentlich meiner Anwesenheit in Wien durch die Herren Alfred Finger, Ing. Gerbel (Physiker), Dr. Ludwig Erményi ("Der Merker") und Ludwig Karpath ("Neues Wiener Tagblatt") Kenntnis erhalten.

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*) Perhaps I would have had to call the now long-deceased professor Josef Petzval here as first, already in the 1860s with his lectures at Vienna University he availed himself of an instrument with more than 12 steps. But it seems to me as if the efforts of this original heading nevertheless were more towards improving our old system regarding its purity, than to enrich it with new tone steps. Because on his piano (by the way also on his "Guitharp", a completely new instrument) one could make music either with 12 or with 31 steps, so that one could hardly speak of quarter-tone music here. I have from the work of this in music educated acoustician, who notices, besides, had become famous before as an optician by the invention of anastigmatic lenses, only received knowledge in January 1917 during my occasional presence in Vienna by the gentlemen Alfred Finger, Ing. Gerbel (Physicists), Dr. Ludwig Erményi ("Der Merker" ["The Flag"]) and Ludwig Karpath ("Neues Wiener Tagblatt" ["New Viennese Daily"]).

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auch viele Proben für *Harmonie*folgen mit Vierteltönen. Für seine Experimente hatte sich Stein die Saiten eines gewöhnlichen Klaviers in Vierteltöne umstimmen lassen, aber die üblichen Tasten beibehalten. Von einem eigentlichen Musizieren konnte auf solchem Instrument natürlich nicht die Rede sein, denn schon der Griff _c_-_fis_ z. B. verlangte hier ja dieselbe Spannung oder, was dasselbe ist: fiel auf dieselben Tasten wie die bisherige Oktave _c_-_c_. Stein hat das Klavier denn auch bald wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen lassen. Als erstes Vierteltonklavier, d. h. als ein neues Musikinstrument, kann man es jedenfalls kaum bezeichnen. Wird doch auch niemand z. B. eine Geige, deren Saiten irgendwie anders als üblich gestimmt sind, als neues Instrument gelten lassen. Ich persönlich habe Steins Versuchsklavier übrigens weder zu Gesicht noch zu Gehör bekommen, ebensowenig wie eine Klarinette mit Vierteltönen, die er später konstruiert hat. also many examples of harmonic progressions with quarter tones. For his experiments Stein had the strings of a normal piano retuned to quarter-tones, but kept the usual keys. Of course there was no mention of actual music-making on such an instrument since the fingering for c-f# e.g. already required the same span or (amounting to the same thing) came to lie on the same keys as the old octave c-c. Stein soon had the piano redone to its original state. One can hardly call it the first quarter tone piano, i.e., a new musical instrument. Just as unlikely would a violin whose strings are tuned in an in any way different way than usual pass as a new instrument. I myself have neither seen nor heard Stein's experimental piano, nor a quarter tone clarinet he designed later.
Im Jahre 1911 liess sich Herr Andreas Stanislaus Milaszewski-Lemberg ein Vierteltonklavier mit neuer Tastatur in Österreich patentieren. Vom Vorhandensein dieses Patentes habe ich erst Anfang 1917 in Wien Kenntnis erlangt. Über den praktischen Wert des Klaviers vermag ich jedoch leider nichts zu sagen, da mir Frau Baronin Fischer als Beauftragte des "Österreichischen musikpädagogischen Reichsverbandes" nur Zeichnungen und Schriften Milaszewskis vorlegen konnte. Natürlich war ich aber durch diese Mitteilung aufs angenehmste überrascht. Verfolgte hier doch noch ein anderer Mann ganz ähnliche Ziele wie ich. Mag er sie nur getrost weiter verfolgen! In the year 1911 Mr. Andreas Stanislaus Milaszewski-Lemberg had a quarter-tone piano with a new keyboard patented in his name in Austria. I only gained knowledge of the existence of this patent in the beginning of 1917 in Vienna. but I am unable to say anything about the practical value of the piano, since Baroness Fischer as commisioner of the "Österreichischen musikpädagogischen Reichsverband" ["Imperial Austrian federation of music educators"]could only produce Milaszewski's drawings and writings for me. Naturally, however, I was most pleasantly surprised by this message. Another man pursued targets quite similar to mine. May he pursue them further with confidence!
Im Jahre 1912 nahm Herr Organist Mager in Aschaffenburg dann den Gebrauchsmusterschutz auf ein von ihm konstruiertes Harmonium mit Vierteltönen. Auch dieses Instrument habe ich weder gesehen noch gehört. Von seiner Existenz erfuhr ich erst durch die Presse, als ich meine eigene Klaviatur bereits zum Patent angemeldet hatte. Meine Then, in 1912, the organist Mr. Mager in Aschaffenburg registered a harmonium with quarter-tones, designed by him, as a trade mark. This instrument, too, I have neither heard nor seen. I only learned of its existence from the press when I had already filed the patent for my own keyboard.
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begreiflichen Befürchtungen betreffs "Kollisionsgefahr" zerstreute Herr Mager selbst sehr bald durch die Mitteilung, dass es sich bei seiner Erfindung um ein Harmonium mit zwei Manualen, d. h. mit den zwei üblichen Klaviaturen handle, deren obere nur einen Viertelton höher gestimmt sei. Für Versuchszwecke wird dies Instrument also sicher schon besser geeignet sein wie Steins nur umgestimmtes Klavier, für ein künstlerisches Spiel dürfte es jedoch ebensowenig in Frage kommen. Übrigens hat Herr Mager seine Ergebnisse in einer kleinen Broschüre: "Vierteltonmusik" niedergelegt, die er unlängst im Selbstverlag hat erscheinen lassen. ch wünsche ihm das Allerbeste auf den Weg! My understandable apprehensions about a "danger of collision" were diverted very soon by a message from Mr. Mager explaining that his invention was a harmonium with two keyboards, i.e., with the two common keyboards, the upper of which was tuned a quarter tone higher. For experimental purposes this instrument will surely be more suitable than Stein's simple retuned piano, for artistic playing, however, it would not be a better option. By the way, Mr. Mager has written down his results in a small brochure: "Quarter Tone Music", which he published himself recently. I wish him the very best on his way!
Das Deutsche Reichs-Patent auf meine Klaviatur wurde mir dann, als "mit dem 26 Mai 1914 beginnend", am 14 Juli 1915 erteilt *). Mit dieser Klaviatur war nun endlich ein Gedanke verwirklicht, den ich schon seit meiner frühesten Jugend mit mir herumgetragen hatte. Irgendwelche äusseren Einflüsse kommen für das Entstehen dieses Gedankens sicherlich nicht in Frage. Doch will ich gern zugeben, dass Steins Arbeiten immerhin *beschleunigend* auf meine eigenen eingewirkt haben; denn erst nachdem ich Steins bereits erwähntes Opus kennen gelernt hatte, machte ich mich (nach einem früher aufgebenen Versuch) endlich ganz energisch daran, diesen meinen Gedanken in die Tat umzusetzen. Zuerst sollte das übrigens mit Stein gelingen, schliesslich ist es aber auch ohne Stein ganz gut gegangen. Irgendwelche fremde Ideen habe ich auch bei *Ausführung* meines Planes auf keinen Fall benutzt. The German Reichspatent for my keyboard was granted me on 14 July, 1915, "from 26 May, 1914 on" *). This keyboard finally was the realization of a thought I had been harboring from my earliest youth. Surely there aren't any external influences responsible for developing this idea. But I will admit gladly that Stein's work had indeed an *accelerating* influence on my own; for only after I had learned of Stein's already mentioned opus, I (after an earlier, abandoned attempt) finally buckled up to put into practice this thought of mine. By the way, the first attempts were meant to succeed with Stein, but finally it turned out quite well without Stein. I certainly did not use any foreign ideas in the *execution* of my plan.
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*) In Österreich und Ungarn ist die Klaviatur zum Patent angemeldet.

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*) The keyboard is patented in Austria and Hungary.

Ich muss aber noch erwähnen, dass ich mich trotz Dr. Richard H. Stein vielleicht doch noch nicht an die Arbeit gemacht hätte, wenn mir nicht schon einige Jahre vorher ein Blatt der "Münchener Neuesten Nachrichten" mit einem Artikel des Herrn Kammervirtuosen Professor Heinrich However, I just have to mention that, despite Dr. Richard H. Stein, I might nevertheless never have applied myself to the job if I hadn't encountered, some years before, a page of the "Munich Latest News" with an article of Chamber Virtuoso Professor Heinrich
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Schwartz in die Hände gefallen wäre, in welchem dieser, übrigens nur beiläufig, etwa bemerkte: das einzige Mittel, unserer darniederliegenden musikalischen Produktion wieder auf die Beine zu helfen, wäre die Einführung von Vierteltönen. Diese paar Worte haben damals geradezu wie ein Weckruf auf mich gewirkt, und ich halte es deshalb für meine Pflicht, dem Herrn Professor hierdurch nunmehr endlich meinen Dank für dieses grosse Wecken auszusprechen. Schwartz, where he remarked, rather casually by the way, that the only way to help our languishing musical production get back on its feet would be the introduction of quarter tones. These few words affected me almost like a wake-up call at that time, and therefore I consider it my obligation to finally express my thanks for this great awakening to the Professor.
Und auch noch einem anderen Manne will ich hier gleich meinen Dank abstatten, dem Manne nämlich, ohne dessen tatkräftige Hilfe ich "trotz allem und allem" auch heute noch nicht im Besitz eines brauchbaren Instrumentes mit Vierteltönen wäre; es ist dies mein lieber alter Freund und Gönner, Herr Fabrikant Friedrich Reul in Kassel, ein Mäzenas, wie es ihrer nur wenige gibt! And there is still another man to whom I want express my thanks here, a man without whose energetic assistance "in spite of everything" I would not possess a useful quarter tone instrument today; it is my dear old friend and sponsor, the manufacturer Mr. Friedrich Reul in Cassel, a maecenas the like of which there are only few!
Wenn ich nun noch erwähne (nach Stein übrigens), dass bereits im Jahre 1908 Herr Königlicher Musikdirektor Lorenz Spengler-Kassel in einer Messe eigener Komposition seinen a-cappella-Chor "Musica sacra" Vierteltöne hat singen lassen, und sich dabei in der Notenschrift des Plus- und Minus-Zeichens für die neuen Stufen bediente, so glaube ich damit alles bisher praktisch Erreichte gewissenhaft aufgezählt zu haben *). I think I will have enumerated all the practical achievements conscientiously if I also mention (following to Stein, by the way), that in 1908 already the Royal Music Director Lorenz Spengler-Kassel had his a-cappella-choir "Musica sacra" sing quarter tones in a mass of his own composition, availing himself of plus and minus signs for the notation of the new steps *).
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*) Nach Busoni soll vor einigen Jahren ein Dr. Cahill in Amerika eine Riesenorgel erbaut haben, auf der man nicht bloss mit *Viertel*tönen, sondern mit *sämtlichen* überhaupt möglichen Zwischenstufen zwischen sämtlichen Halbtönen musizieren kann. Genaueres ist mir darüber aber nicht bekannt.

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*) According to Busoni one Dr. Cahill in America is said to have built a giant organ some years ago, where it is possible make music not only with *quarter* tones, but with *every* possible intermediate steps between all the semitones. However I do not know any more about it.

Nun zu dem Vielen, was uns in Sachen Viertelton die Zukunft noch bescheren soll. Now on to the many things relating to quarter tones that are waiting for us in the future.
Zunächst wünschen wir da natürlich: ein Klavier mit Vierteltönen. Nun, ich denke, das wird auch nicht mehr allzulange auf sich warten lassen. Eine brauchbare Klaviatur wäre da, und alle übrigen Schwierigkeiten der Konstruktion sind schliesslich nicht unüberwindlich. Bei der Erbauung des lenkbaren Luftschiffes waren jedenfalls mehr The first thing we would like to have is, of course: a piano with quarter-tones. Well, I think thatwe won't have to wait long for that. A practical keyboard exists, and all the remaining difficulties in its construction are after all not insurmountable. Building the dirigible airship certainly posed more and more complicated problems,
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und verwickeltere Probleme zu lösen. Und sie *sind* gelöst worden. Wo ein Wille, da ist auch allemal ein Weg! and they are solved now. Where there is a will, there is a way!
Schwierigkeiten der Konstruktion fallen bei den Streichinstrumenten dagegen vollständig fort, denn auf ihnen lassen sich im Prinzip ohne weiteres auch alle Vierteltöne greifen. Freilich: um die neuen Stufen nun jederzeit und in allen Lagen sauber intonieren zu können, ist aber doch wieder ein neues und gründliches Studium nötig. Also nur für die Spieler, nicht für die Erbauer der Instrumente gibt es hier Schwierigkeiten zu überwinden, und zwar keine geringen! Aber: wir haben Zeit! Denn auch von den Komponisten werden ja die Vierteltöne nicht von heute auf morgen übernommen und auch nicht gleich massenhaft in Reinkultur gezüchtet werden. Da wird also wohl die Praxis schon noch gleichen Schritt mit der Theorie halten können. Gewöhnlich war ja nun allerdings die Praxis der Theorie weit voraus. Wir dürfen deshalb hoffen, dass es *schliesslich* auch hier so kommt, dass also eines Tages unsere vortrefflichen Geiger, Cellisten usw. gewandter im Spielen als die Komponisten im Setzen von Vierteltönen sein werden. Difficulties in the construction of string instruments, on the other hand, do not exist at all, because all the quarter tones can be stopped on them. Certainly a new and thorough study will be necessary again in order to be able to intone the new scale steps well at any time and in all positions. So the players only, not for the designers of the instruments have to overcome difficulties here, and no small ones! But: we have time! For the composers won't either adopt the quarter tones immediatly, and they won't be breeding unadultered multitudes of them. Practice will probably be able to keep in step with the theory here. Normally, however, practice has always been far ahead of the theory. We may therefore hope, that it *finally* will turn out similarly here, so that one day our splendid violonists, cellists etc. will be more adroit in playing the quarter tones than the composers will be in setting them.
Ähnlich wie bei den Streichern liegen die Verhältnisse bei unseren Sängern. Auch diese werden eifrig studieren müssen, wenn sie *größere* bichromatische Intervalle bewältigen wollen. (Der einfache Vierteltonschritt ist, wie gesagt, ganz leicht zu singen!) Aber unser Kampfruf: "Immer langsam voran!" darf ja glücklicherweise für die ganze Front gelten. Da wird also wohl auch unsere tapfere Landwehr der Kehle noch mitkommen können! With our singers the conditions are similar to the strings. They also will have to study industriously if they want to master any *larger* bichromatic intervals. (The simple quarter tone step, as has been said, can be sung quite easily!) But our combat call: "slow and steady!" fortunately may apply to the whole front. Our courageous veteran resistance of the throat might still have a chance to come along!
Bei den Holzblasinstrumenten *) dürfte die Einführung von Vierteltönen gleichfalls einige Schwierigkeiten bereiten. Jedoch: eine bichromatische Klarinette ist ja bereits da. Da wird sich alles weitere auch hier schon allmählich finden. With woodwind instruments *) the introduction of quarter tones might also cause some difficulties. However: there is already a bichromatic clarinet. In due course everything else will follow.
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*) Mit Albert Friedenthal möchte ich hierfür übrigens die Wiedereinführung der knappen altdeutschen Bezeichnung "Zinken" vorschlagen.

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*) Following Albert Friedenthal I would like to suggest for these re-establishing the concise old-German designation of "cornetto", by the way.

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Trompeten und Hörner brauchen dagegen nur noch ein einziges neues Ventil zu bekommen. Für diese ist die Frage, wie für alle Ventilinstrumente, also sicherlich am leichtesten zu lösen. Trumpets and horns in contrast only need to get one new valve. For these as for all valve instruments the question can certainly be solved most easily.
Bei den Posaunen hinwiederum ist nur ein weiteres Studium der Herren Bläser nötig, dann werden auch sie eines Tages alle Vierteltöne "drauf" haben. With the trombones again, only a further study by the messrs. trombonists is necessary, and they also will be well up in all the quarter-tones one day.
Um keinen zu vergessen: auch die Herren Kesselpauker werden nun wohl allmählich Vierteltöne intonieren lernen müssen. Aber ihnen dürfte das nur wenig ausmachen. Denn gerade von den Paukern verlangt man schon heute beim Einstimmen ein so feines Gehör, daß es ihnen auf die paar lumpigen neuen Intervalle dabei auch nicht mehr ankommen wird. And not to forget anybody: the messrs. kettledrummer also will now probably have to learn to tune quarter tones gradually. But it should bother them just a little. For even today such a fine ear is required from the timpani players that joining in that they won't mind a few more trifling intervals.
Am allerbesten wären bei der ganzen Neuerung aber zweifellos die Herren vom übrigen Schlagzeug daran. Denn ihnen kann es nach wie vor nur vollkommen gleichgültig sein, mit was für Tonstufen -- sich das übrige Orchester herumschlägt! Without a doubt it is gentlemen of the remaining percussion section who will come off best in all this innovation business. Because they may continue to be perfectly indifferent to the scale steps -- which the rest of the orchestra is battering about!
Somit hätte ich in Kürze nun wohl auch alles das berührt, was uns hier die Zukunft noch zu bringen hätte. Wie gesagt: es ist viel, viel mehr als das bisher Erreichte. Aber wenn wir bedenken, welche Riesenfortschritte der ganze technische Apparat der Musik schon bis heute gemacht hat, so wollen demgegenüber die Neuerungen, welche nun durch die Einführung von Vierteltönen noch notwendig werden, alles in allem doch nur recht wenig bedeuten. Oder (um nur ein paar Beispiele herauszugreifen) sollte es für die Geiger wirklich leichter gewesen sein, endlich dahin zu gelangen, daß sie nun alle künstlichen Flageolettöne in fast jedem beliebigen Tempo hervorbringen können, wie es jetzt für sie sein wird, nun auch noch die neuen Stufen beherrschen zu lernen? Oder für die Trompetenbauer einfacher, das alte Instrument mit seinen paar Naturtönen bis zur heutigen chromatischen Trompete fortzuentwickeln, wie jetzt, nun auch noch die Erzeugung von I think I have probably now touched on everything briefly that the future still has to bring us. As I said: it is much, much more than we have achieved so far. But if we consider the gigantic progress the whole technical apparatus of music has already made, then the innovations which become necessary now by introducing quarter tones will on the whole not amount to much. Or should it really have been easier for violinists (just to pick out a few examples) to finally succeed in producing all the artificial harmonics at almost any speed than it will be for them now, when they have to gain control over the additional new steps? Or simpler for the trumpet builder to develop today's chromatic instrument from the old one with its few harmonics than to enable the production of
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Vierteltönen darauf zu ermöglichen? Nein, gewiß nicht. Der schwierigere Teil der Arbeit liegt hinter uns! Und um so sicherer dürfen wir auf die schließliche Bewältigung auch der neuen Aufgaben rechnen, als ja dabei, ich betone das immer wieder, die Zeit durchaus nicht drängt. Fünfzig, und selbst hundert Jahre spielen hier jedenfalls ganz und gar keine Rolle! Denn was sind selbst hundert Jahre für die Weiterentwicklung der Kunst und ihrer Werkzeuge? Nicht viel mehr als ebensoviele Monde im Leben des Menschen! Es fragt sich dabei immer nur, ob die Einführung der betreffenden Neuerung *wünschenswert* ist. Ist *diese* Frage erst einmal bejaht, dann folgt alles weitere geradezu mit Naturnotwendigkeit. Zuerst allerdings nur "Adagio molto", dann aber bald "poco a poco accelerando" bis zum "Prestissimo"! quarter tones now? No, certainly not. The more difficult part of the work lies behind us! And the more surely may we count on the eventual accomplishment of the new tasks also, since, as I'm pointing out again and again, time does not press at all. Another fifty or even a hundred years make absolutely no difference! For what does even a century mean for the advancement of the art and its tools? Not much more than the same number of months in the life of a man! The only question posed hier continually is just whether the introduction of the innovation concerned is *desirable*. If *this* question is affirmed just once, then everything else will follow almost with necessity of a natural law. True, it will be "adagio molto" first, soon, however, "poco a poco accelerando" up to "prestissimo"!
Ist nun aber auch die Einführung von Vierteltönen wirklich wünschenswert? And is the introduction of quarter-tones really desirable?
Es ist bis heut schon viel darüber gestritten worden. Von der Mehrzahl wurde die Frage natürlich glatt verneint, weil -- das am bequemsten ist! Aber das alles war ja nur ein Streiten "um des Kaisers Bart"! Erst durch mein Harmonium sind wir nun endlich in der Lage, uns über diese Frage *wirklich* streiten zu können. Ich, meinerseits, beantworte sie natürlich mit einem glatten "ja"! Viele werden mir beipflichten, aber doch wohl nicht alle. Ein Teil dürfte immerhin auch jetzt noch, nach der Prüfung "am Objekt", nein! sagen. Das wäre auch weiter nicht wunderbar. Denn: je brennender noch eine Frage der Kunst, desto weiter gingen auch von jeher die Ansichten darüber auseinander. Aber eines wird in Zukunft unmöglich sein: Es wird keiner mehr mit der Antwort kommen können: "Ich kann mir unter Musik mit Vierteltönen gar nichts vorstellen, ich bin deshalb dagegen!" Denn jedem, der so nach alter lieber Gewohnheit die Sache abtun wollte, wird man heute zurufen: "Bitte, da ist Möllendorffs Harmonium, höre dir die Geschichte nun gefälligst erst einmal an, Much has been argued about it until today. Naturally, the question was answered by the majority in a flat out negative, because -- it is the easiest way! But all this argument has been about nothing at all! Only my harmonium now finally enables to *really* debate this question. I, on my part, will naturally answer it by an all out "yes"! Many will concur, though hardly all. It is true that a part may even continue to say "no!" after examining "the object". This should would not really come as a surprise. For: the more burning a question concerning the arts was, the more the opinions about it diverged. But one thing will be impossible in the future: It won't be possible any more to come up with the response: "I cannot imagine anything like a music of quarter tones, therefore I am against it!" Because everyone, who wanted to dismiss the matter in such a way, following dear old habit, will be told: "Please, here is Moellendorff's harmonium, would you be kind enough to listen to it just once,
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und dann rede!" Wie nun also auch die Antwort auf die Frage, ob die Einführung von Vierteltönen wünschenswert ist, lauten möge, ja oder nein, das eine kleine Verdienst darf meine Erfindung doch jedenfalls für sich in Anspruch nehmen: eine Erörterung dieser Frage überhaupt erst ermöglicht und somit auch die Lauesten zu einer Stellungnahme dazu gezwungen zu haben. Bedeutet dies, wie gesagt, auch nur einen *kleinen* Schritt vorwärts, so war dieser Schritt doch der schwerste, weil der erste, und gar der erste auf einem völlig neuen Wege. Der wäre also glücklich gemacht! Und dieses Bewußtsein mag den Leser dieses Büchleins, der mir bis hierher getreulich gefolgt ist, darüber hinwegtrösten, daß es seine kostbare Zeit wohl doch etwas über Gebühr in Anspruch genommen hat. and then talk!" Whatever the answer to the question about the desirability of the introduction of quarter tones may be, yes or no, there is in any case one small merit to my invention: to have made a discussion of this question possible at all, thus forcing even the most lukewarm to a statement. If this, as I said, only means one *small* step forward, it was nevertheless the hardest step to take, because it was the first, and the first in a completely new direction. So this one has luckily been made! And this thought may be a consolation to the reader of this booklet who has faithfully followed me this far for probably having taken a little too much of his precious time.
END

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